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Erschienen bei:

Herausgeber: Manuela Klumpjan, insgesamt 20 Autoren
Weihnachtsmodus an!
Moderne Weihnachtsgeschichten im Zeitalter digitaler Technik
Neuerscheinung: November 2023
Paperback, Format 13,5 x 20 cm, 192 Seiten
ISBN: 978-3-96174-133-5
VK: 11,95 €
Edition Paashaas Verlag, www.verlag-epv.de

Der Weihnachts-Wunder-Braten

Hans-Peter wachte an diesem kühlen Wintermorgen auf. Er klatschte in die Hände, um der LED Smart-Lampe zu signalisieren, dass sie ihr warmweißes Licht einzuschalten habe. Als er seinen
Kopf nach rechts wandte, blickte er in das lächelnde Gesicht seiner Frau Imke: „Guten Morgen, mein Liebster“, flüsterte sie noch leicht verschlafen.
Bevor Hans-Peter etwas erwidern konnte, ertönte ein roboterähnliches: „Einen guten Morgen, deine fröhliche Weihnachtsplaylist startet nun mit dem Titel „Eine Weihnachtsparty von Ella Endlich“.
Das Lied wurde abgespielt und das Ehepaar begann fast zeitgleich damit, die Schultern vor und zurückzuschieben und das Gesicht keck zu verziehen. Lachend fielen sich die Liebenden in die Arme und küssten sich.
Hans-Peter stand auf und tänzelte um das Bett herum. Imke die Hand auffordernd entgegenstreckend, zog er lächelnd seine Augenbraue hoch und zwinkerte ihr zu. Er war für sie, auch nach all den Jahren, der wundervollste und anziehendste Mann der Welt.
Zumal er in seinem grün-schwarz gestreiften Schlafanzug aussah, wie ein wohlbekanntes Minzblättchen, nur war es noch nicht nach acht. Zu gerne entsprach sie seinem Wunsch. Sie ergriff seine Hand und gemeinsam schwoften sie im Zimmer umher.
Die Tür öffnete sich und die 3-jährige Edith kam, mit einem gröhlenden: „Ooopaaa!“, in das Zimmer gestürmt. Noch bevor das Ehepaar sich versah, klebte das Mädchen an Hans-Peters Beinen.
Freudig wirbelte der Opa seine Enkelin in die Höhe, und während er sie an sich zog, trompetete er mit seinem Mund eine Melodie an ihrem Hals. Das kitzelte so sehr, dass Edith in ein quietschendes Gelächter ausbrach.
„Es tut mir leid, dass sie euch geweckt hat“, seufzte die Schwiegertochter Hilda, die mit umgebundener Schürze und einem Küchentuch über der Schulter auf die Dreiergruppe zutrat.
„Kommt, ich nehme sie euch ab.“
„Och, wir haben gerade getanzt und unser Mausespatz stört uns doch nie! Wir sind froh, wenn wir sie bei uns haben“, gab Imke gut gelaunt zurück, während sie Edith einen dicken Schmatzer auf die Wange drückte. „Du siehst aber schon tatkräftig aus“, bemerkte Imke.
„Rick und ich wollten euch heute mal mit einem üppigen Frühstück verwöhnen“, gab Hilda warmherzig zurück, während sie dem Opa das Enkelchen abnahm.
„Nicht, dass du mir zu viel machst, auch du hast Urlaub“, mahnte Imke ihre Schwiegertochter.
Diese lächelte nur und meinte beim Hinausgehen: „Macht in Ruhe, wir brauchen noch zehn.“
Minuten.“
Die Eheleute strahlten und gaben sich einen innigen Kuss, ehe sie auseinandergingen.